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Angela Heide und Elke Krasny, Hrsg., Aufbruch in die Nähe Wien Lerchenfelderstrasse // Other Places. Vienna Lerchenfelderstrasse. Wien: turia+kant, 2010

Angela Heide und Elke Krasny; Aufbruch in die Nähe. Wien Lerchenfelder Straße // Other Places. Vienna Lerchenfelder Street
Mikrogeschichten zwischen Lokalidentitäten und Globalisierung. Mit 12 Essays zu sozialen Kunstpraxen, kritischer Stadtplanung und Straßenprojekten in Amsterdam, Bremen, Hamburg, Köln, Wien und Zagreb // Micro-histories between local identitites and globalization. With 12 essays on socially engaged art practices, critical urban planning and street projects in Amsterdam, Bremen, Hamburg, Cologne, Vienna and Zagreb. Wien: turia+kant, 2010.

Textbeiträge von | Contributors: Lucia Babina, Angela Heide, Andrej Holm, Christa Kamleithner, Elke Krasny, Sonja Leboš, Siegfried Mattl, Peter Mörtenböck, Michael Müller, Sylvia Necker, Merijn Oudenampsen, Marjetica Potrc, Erol Yildiz
Grafisches Konzept und Covergestaltung: Alexander Ach Schuh
Satz: Martina Fuchs

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Aufbruch in die Nähe/Other Places

Straßen sind Seismographen urbaner Transformationsprozesse. Die Wiener Lerchenfelder Straße ist der Ausgangspunkt dieses Stadtbuchs. Im Zusammendenken von Mikroebene und Makroebene, von örtlicher Spezifik in der Dimension globalisierter Kulturen, stehen die anderen Orte, die die Menschen in diese Straße mitbringen, im Zentrum der Stadtfeldforschung von Angela Heide und Elke Krasny. Ein Jahr lang sprachen Heide und Krasny mit Frauen und Männern, die hier arbeiten. Die Begegnungen fanden statt im Weltladen, im Zuckerlgeschäft, in der Änderungsschneiderei, der Greislerei, den Buchhandlungen, der Pizzeria, dem Eissalon, dem Plattengeschäft, den Modesalons … Die Diversität von Herkünften und Lebensstationen, wie Floridsdorf, Samarkand, Blistrup, Bozen, Lissabon, Luanda, Kabul, Sieghartskirchen, Wolfsgraben, Zürich, Derby, Orsova oder Bangkok, bildet die Basis des Wissens im gegenwärtigen Handeln entlang dieser Straße.

Heutige Stadtforschung muss nach dem Woher fragen, um ein Wo begreifen, ein Wohin in den Bick nehmen zu können. Die konzeptuelle Verbindung von Mikro und Makro eröffnet Themen und Bezüge, die in ihrer Bedeutung weit über die Lerchenfelder Straße hinaus reichen. So ist das aktuelle kollektive Portrait der Straße in eine Reihe von Essays eingebettet. Diese stellen künstlerisches und forschendes Arbeiten mit exemplarischen europäischen Straßen in Amsterdam, Bremen, Hamburg und Zagreb vor und untersuchen Fragestellungen, die sich aus der Lerchenfelder Straße entfalten, wie Identität, Globalisierung, Einkaufsgewohnheiten, Migration, andere Planungskonzepte oder den gemeinsamen öffentlichen Raum.