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Frauen:Museum – Zwischen Sammlungsstrategie und Sozialer Plattform, Symposion

Symposion
Frauen:Museum
Zwischen  Sammlungsstrategie und  Sozialer  Plattform

Ort: Wienbibliothek im Rathaus
Zeit: 7. Oktober 2010
Konzeption: Gesellschaft für Kulturanalytik, Elke Krasny

Frauen:Museum Mitschnitt Teil -1-
Frauen:Museum Mitschnitt Teil -2-
Frauen:Museum Mitschnitt Teil -3-

Wien hat kein Frauenmuseum. Wien hat viele Frauenmuseen. Jedes Museum sollte auch ein Frauenmuseum sein. Museen verhandeln das kulturelle Erbe, sammeln die Gegenwart, sind Teil lokaler Identitätskonstruktionen, eröffnen künstlerischer Perspektiven und gesellschaftliche Anteilhabe. Wer und was wird ausgestellt? Wer und was wird nicht ausgestellt? Wie wird ausgewählt? Welche Rolle spielt die Öffentlichkeit? In der Institution Museum und der Praxis des Ausstellens stellt sich zentral die Frage der Geschlechterverhältnisse.

Das Symposion Frauen:Museum. Zwischen Sammlungsstrategie und Sozialer Plattform ist eine kritische Standortbestimmung des Verhältnisses zwischen Frauen und Museum im Sinne einer zukunftsorientierten Praixs.

Aktivistinnen, Bildungswissenschaftlerinnen, Forscherinnen, Historikerinnen, Kulturvermittlerinnen, Künstlerinnen, Kunsthistorikerinnen, Kuratorinnen und Museumsdirektorinnen erzeugen gemeinsam das Symposion als produktive Konstellation des Wissensaustausches. Die Diskutantinnen verschiedener Generationen kommen aus internationalen Frauenmuseen, aus feminis tischen Zusammenhängen, aus Kunstmuseen, aus Bildungseinrichtungen, aus der Kunst, aus Forschungsplattformen sowie der Kulturvermittlung.

Zeitgnössische gesellschaftlich emanzipatorische und relevante Museums arbeit sollte auf soziale Inklusion, auf geschlechtergerechte Produktion und Anteilhabe sowie auf innovative Formen der Verhandlung von Kunst, kulturellem Erbe und Geschichte ausgerichtet sein.

In drei Panels, die sich den Fragen von Kunst, Kulturvermittlung sowie Geschichte widmen, geht es um die Erörterung geschlechtergerechter, frauenspezifischer und feministischer Positionen. Es geht um Fragen der Anteilhabe, der Repräsentation, des Kanons und der Interventionspotenziale.

Die großteils selbstinitiierte Gründung von Frauenmuseen, die seit den 1980er Jahren von Deutschland über Senegal, Albanien, Argentinien, die USA, Korea bis Australien stattgefunden hat, verweist auf die komplexen Fragen von Geschlechtergerechtigkeit in Sammlungspolitiken, Repräsentationen, Ausstellungspraxen und Geschichtskonstruktionen.

Programm

7. Oktober 2010, 16.00
Begrüßung: Sylvia Mattl-Wurm, Direktorin der Wienbibliothek im Rathaus
Einführende Worte: Elke Krasny, Kulturtheoretikerin und Kuratorin, Wien
Statement: Mansoureh Shojaee, Mitinitiatorin des Iranian Women’s Museum

17.00–18.00
Frauen:Museum. Sammlungsstrategien und Interventionen in den Kanon

  • Gudrun Ankele (Kunsthistorikerin, Teil der Künstlerinnengruppe Schwestern Brüll; Schwerpunkt: absolute Feminismus; Universität der Künste Berlin)
  • Petja Dimitrova (Künstlerin; Schwerpunkt: Migration und politischer Anitrassismus; Vorsitzende der IG Bildende Kunst Wien)
  • VALIE EXPORT (Medienkünstlerin, Performancekünstlerin, Filmemacherin, Kuratorin, Prof. Dr. h.c., Einspielung eines Audiostatements)
  • Daniela Hammer-Tugendhat (Kunsthistorikerin, Mitbegründerin der kunsthistorischen Genderforschung sowie der feministischen Kunstgeschichte; a.O. Univ. Prof, Universität für angewandte Kunst Wien)
  • Stella Rollig (Künstlerische Leiterin des Lentos Kunstmuseums Linz)
  • Moderation: Silvie Aigner (Kunsthistorikerin und freie Kuratorin, Wien)

Pause 18.00–18.30, Erfrischungen, Kaffee

18.30–19.30
Frauen:Museum. Zwischen Kuratieren und Sozialer Plattform

  • Carla Bobadilla (Künstlerin; Schwerpunkt: Postkolonialismus, Antirassismus)
  • Stefania Pitscheider (Direktorin des Frauenmuseums Hittisau)
  • Astrid Schönweger (Kuratorin, Museo delle donne i Merano/Frauenmuseum Meran; Koordinatorin des Netzwerks http://www.womeninmuseum.net)
  • Petra Unger (Kulturvermittlerin; Wiener Frauenspaziergänge)
  • Moderation: Karin Schneider (Kunstvermittlerin, Wien)

Pause 19.30–20.00, Erfrischungen

20.00–21.00

Frauen:Museum. In Geschichte Intervenieren zwischen Sammeln und Bilden

  • Vida Bakondy (Historikerin; Schwerpunkt: Feministische Theorien, Migration)
  • Eva Geber (Autorin; Mitherausgeberin der AUF – eine Frauenzeitschrift; seit über 30 Jahren in der autonomen Frauenbewegung aktiv)
  • Li Gerhalter (Historikerin, Forschungsplattform Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte – Sammlung Frauennachlässe, Universität Wien)
  • Edith Saurer (emeritierte Professorin für Neuere Geschichte Universität Wien; Gründerin der feministischen Zeitschrift L’Homme)
  • Moderation: Marion Thuswald (Bildungswissenschaftlerin, Akademie der bildenden Künste Wien)